Heizkosten in Deutschland
Im Jahr 2024 kostete eine Kilowattstunde Heizungsenergie durchschnittlich 12,33 Cent.
In Deutschland wurden im Jahr 2024 über die Hälfte der Gebäude mit Gas beheizt. Am zweit- und dritthäufigsten wurden Heizöl (17 Prozent) und Fernwärme (16 Prozent) verwendet.
Preise für Kohlebriketts am stärksten gestiegen
Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2020 sind die Preise für Kohlebriketts mit rund 93 Prozent (Stand: Oktober 2025) am stärksten gestiegen. Die Preise für Erdgas und Fernwärme haben sich um rund 86 bzw. 79 Prozent erhöht. Im Dezember 2022 gab es in Deutschland die sogenannte "Dezember-Soforthilfe": In diesem Monat übernahm der Staat die Abschlagszahlungen für Gas- und Fernwärmekunden.
Die Kosten für feste Brennstoffe wie Brennholz und Holzpellets sind im Herbst 2022 stark angestiegen, dann aber wieder gefallen, sodass sie aktuell geringsten Preisanstieg im Vergleich zu 2020 aufweisen: Sie sind um 48 Prozent teuerer als im Jahr 2020.
Gaspreis aktuell bei rund 9 Cent pro Kilowattstunde
Schließt ein Kunde oder eine Kundin aktuell (Datum) einen neuen Gasvertrag ab, bezahlt man bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh 8,6 Cent pro Kilowattstunde.
Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2022 setzten sich die EU-Mitgliedsstaaten zum Ziel, bis 2027 auf russische Energie zu verzichten. Durch den Bezug von Erdgas und Fernwärme aus anderen Staaten stiegen die Preise stark an. Im Jahr 2023 rollte die deutsche Bundesregierung die sogenannte Gaspreisbremse aus, um die Gaskunden zu entlasten. Für 80 Prozent des Jahresverbrauchs wurde der Preis auf 12 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Sie galt bis 31. Dezember 2023.
Von Oktober 2022 bis März 2024 gab es außerdem eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Erdgas, Fernwärme und Flüssiggas von 19 auf 7 Prozent. Die Mehrwertsteuer macht aktuell 16 Prozent des Gaspreises in Deutschland aus. Die größten Anteile der Kosten sind jedoch Marge, Beschaffung und Vertrieb mit 46 Prozent und die Netzgebühren mit 21 Prozent.
Beim Netzentgelt handelt es sich um die Gebühren für die Nutzung des Gasnetzes. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh lag das durchschnittliche Netznutzungsentgelt im Jahr 2025 - je nach Netzbetreiber - zwischen etwa 350 und 600 Euro.
Die Nutzung der Gasnetze wird laut Verivox in Zukunft teurer. Im Durchschnitt sollen die Gasnetzentgelte im Jahr 2026 um rund 11 Prozent steigen. Für ein Einfamilienhaus mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden entstehen dadurch Mehrkosten von etwa 61 Euro brutto pro Jahr.
Heizölpreise
Wenn die Preise für Heizöl steigen, steigen meist auch die Gaspreise. Der Grund dafür ist die sogenannte Ölpreiskopplung.
Aktuell liegt der Preis für 1.000 Liter Heizöl bei 1.007 Euro. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (ca. 150 m²) geht man von einem Verbrauch von etwa 2.000 bis 3.000 Litern pro Jahr aus. Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung wird von einem Verbrauch von etwa 1.050 bis 1.540 Litern pro Jahr ausgegangen.
Erneuerbare Energien in 80 Prozent der neugebauten Wohngebäude genutzt
Anteil der mit Wärmepumpen beheizten Gebäuden steigt. Seit 2019 liegt die Anzahl der neu fertiggestellten Wohngebäude mit Wärmepumpen über der Anzahl der neu fertiggestellten Wohngebäude mit Gasheizungen.
Rund 60 Prozent der nach 2009 fertiggestellten Gebäude mit Wohnraum werden Geo- oder Solarthermie oder Wärmepumpen beheizt.
Im Jahr 2024 lag der Anteil von neugebauten Wohngebäuden, die erneuerbare Energie als primäre oder sekundäre Energiequelle nutzen, bei rund 82 Prozent. Primär mit Gas wird in 15 Prozent der 2024 fertiggestellten Wohngebäude geheizt.
Durchschnittliche Heizkosten
Die durchschnittlichen Heizkosten pro Jahr für eine 70-Quadratmeter-Wohnung betragen laut einer Prognose für das Jahr 2025 von co2online etwa 968 Euro. Am geringsten sind die Preise für Holzpellets und Fernwärme.
Für ein Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern betragen die prognostizierten durchschnittlichen Heizkosten im Jahr 2025 laut Prognose rund 1.800 Euro. Auch hier sind Wärmepumpe und Holzpellets die kostengünstigsten Heizmethoden.