Fachkräftemangel in Deutschland

Im Jahr 2024 wies das Gesundheitswesen die größte Fachkräftelücke auf. Das zeigt eine Berechnung des Deutschen Instituts für Wirtschaft. Durchschnittlich waren im Gesundheitswesen rechnerisch rund 46.100 Stellen nicht besetzbar.

Gesundheitswesen am stärksten betroffene Branche

Die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht jährlich eine Engpassanalyse, die die Fachkräftesituation am deutschen Arbeitsmarkt bewertet. Sie bewertet Berufe nach Indikatoren wie der Relation zwischen Arbeitsuchenden und Stellen, der berufsspezifischen Arbeitslosenquote und der Zeit vom gewünschten Besetzungstermin bis zur Abmeldung der Arbeitsstelle beim Arbeitgeberservice.

Das sind die zehn Berufe mit den größten Engpässen nach Anforderungsniveau. Beim Anforderungsniveau wird zwischen Fachkräften (mindestens zweijährige Berufsausbildung), Spezialistinnen und Spezialisten (Meister- oder Technikerausbildung, Bachelorabschluss oder kaufmännische Fortbildung bzw. ähnliche Weiterbildung) und Expertinnen und Experten (mindestens vierjährige Hochschulausbildung) unterschieden.

Im Jahr 2024 gab es vor allem in Pflegeberufen, in medizinischen Berufen, in Bau- und Handwerksberufen und in IT-Berufen Engpässe. Aber auch Köchinnen und Köche, Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer sowie Erzieherinnen und Erzieher werden gesucht.

Im Jahr 2024 liegt die Zahl der Engpassberufe bei insgesamt 163. Über die Hälfte der Berufsgattungen mit einem Engpass sind Berufe auf Fachkräfteebene.

Fachkräftemangel durch demografischen Wandel

Der Fachkräftemangel ist zum Teil auch auf den demografischen Wandel Deutschlands zurückzuführen: Ein großer Teil der heute Erwerbstätigen geht in den nächsten rund 15 Jahren in den Ruhestand. Die Anzahl der Menschen im Erwerbsalter (zwischen 20 und 66 Jahren) sinkt. Aktuell liegt sie bei rund 51 Millionen Personen. Es wird davon ausgegangen, dass es - selbst bei hoher Nettozuwanderung - im Jahr 2035 rund 48 Millionen Menschen im Erwerbsalter geben wird.

Der Anteil älterer Erwerbspersonen im Alter von 55 und mehr Jahren steigt. 2024 waren rund 27 Prozent der Erwerbspersonen 55 Jahre alt oder älter. Gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den nächsten 15 Jahren in Rente, wird der Anteil der älteren Bevölkerung an den Erwerbspersonen stagnieren oder zurückgehen.

Durch die alternde deutsche Gesellschaft steigt außerdem der Bedarf an Pflegekräften. Das Statistische Bundesamt prognostiziert, dass der Bedarf innerhalb von 30 Jahren um ein Drittel steigen wird: Wurden im Jahr 2019 noch 1,62 Millionen Pflegekräfte benötigt, sind es im Jahr 2049 rund 2,15 Millionen.

Zuwanderung als Mittel gegen den Fachkräftemangel

Um den Fachkräftemangel auszugleichen, ist Deutschland auf die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Für akademische Fachkräfte ermöglicht die sogenannte Blue Card einen einfachen Zuzug von Menschen aus Drittstaaten, die in Deutschland arbeiten möchten. Sie wurde 2012 EU-weit eingeführt, um die Zuwanderung von hochqualifizierten Arbeitskräften zu erleichtern.

Im Jahr 2023 waren rund 113.000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten mit einer Blue Card in Deutschland.

Im Jahr 2023 wurde über ein Viertel der Blue Cards an indische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Etwa 12 Prozent wurden an russische Arbeitskräfte erteilt, und 8 Prozent an Arbeitskräfte aus der Türkei.

Aus- und Weiterbildung

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Ausweitung der Arbeitszeit

Zusätzlich wird im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel oft eine Ausweitung der Arbeitszeit diskutiert. 2024 wiesen die meisten Mangelberufe für nichtakademische Fachkräfte einen stark unterdurchschnittlichen Teilzeitanteil auf. Nur in der Gesundheits- und Altenpflege lagen die Teilzeitanteile mit 39 und 42 Prozent deutlich über dem Durchschnitt aller Erwerbstätigen (30 Prozent).

Der hohe Teilzeitanteil ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ein sehr hoher Anteil der Arbeitskräfte weiblich ist und die Arbeitsbelastung im Pflegebereich sehr groß ist.

FAQs

Was ist Fachkräftemangel?

Von Fachkräftemangel spricht man, wenn in einer Volkswirtschaft eine große Zahl von Arbeitsplätzen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit bestimmten Qualifikationen nicht besetzt werden kann, weil auf dem Arbeitsmarkt keine entsprechend qualifizierten Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Quellen

Deutsches Institut für Wirtschaft, November 2025: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Report/PDF/2025/IW-Report_2025-Fachkr%C3%A4fteengp%C3%A4sse-nach-Wirtschaftszweigen.pdf

Bundesagentur für Arbeit, Mai 2025: https://statistik.arbeitsagentur.de/SiteGlobals/Forms/Suche/Einzelheftsuche_Formular.html?nn=27096&topic_f=fachkraefte-engpassanalyse

Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)

Institut für Arbeits- und Berufsforschung

Institut der Deutschen Wirtschaft https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Report/PDF/2025/IW-Report_2025-Fachkr%C3%A4fteengp%C3%A4sse-nach-Wirtschaftszweigen.pdf

Bundesministerium des Innern

https://www.bmi.bund.de/DE/themen/migration/zuwanderung/arbeitsmigration/arbeitsmigration-node.html